Datenschutz bei WhatsApp: Was Du darüber wissen solltest

Welche Schwachstellen hat der Datenschutz bei WhatsApp und wie kannst Du den Messenger sicherer gestalten?

Etwa 80 Prozent der deutschen Smartphonenutzer verwenden den Messengerdienst WhatsApp. Über ihn läuft ein Großteil der Kommunikation mit dem Smartphone, sei es per Textnachricht, Sprachnachricht oder Videocall. Welche Rolle spielt das Thema Datenschutz bei WhatsApp? Immer wieder werden neue Sicherheitslücken und Verstöße gegen den Datenschutz beim amerikanischen Unternehmen bekannt. In diesem Beitrag erfährst Du, was mit Deinen Daten bei WhatsApp passiert und wie Du sie bestmöglich schützen kannst.

Was passiert mit meinen Daten bei WhatsApp?

Zu den Daten, die WhatsApp während Deiner Nutzung sammelt und zumindest theoretisch weitergeben kann, gehören:

  • Deine Telefonnummer

  • Geräteinformationen wie Betriebssystemversion, Modellnummer und App-Version

  • Dein Ländercode

  • Umfang und Art der Messengernutzung

  • der Netzwerkcode

Ein weiterer Punkt, der beim WhatsApp Datenschutz aktuell eine Rolle spielt, ist die Weitergabe Deiner Daten. Hierbei geht es vor allem um die Datenweitergabe an Facebook, denn seit 2014 gehört der Messengerdienst zum amerikanischen Konzern Meta Platforms, der auch das soziale Netzwerk Facebook betreibt. Nach offizieller WhatsApp Datenschutz-Info teilt der Messengerdienst Nutzerdaten zur Verbesserung der eigenen Dienste.

WhatsApp-Sicherheit: wichtigste Probleme beim WhatsApp Datenschutz

Metadaten geben umfangreiche Auskunft über Dein Nutzerverhalten. Sie erfassen beispielsweise, von welchem Ort aus Du eine Nachricht verschickt hast und wer der Empfänger ist. Die Erhebung und Weitergabe solcher Metadaten stellt einerseits ein Sicherheitsrisiko dar und schädigt andererseits Deine Privatsphäre. Problematisch ist auch der Zugriff von WhatsApp auf Dein Adressbuch, ohne den eine Nutzung des Messengers nicht möglich ist.

Wer WhatsApp als Messenger verwenden möchte, muss dem WhatsApp-Datenschutz zustimmen. Dadurch erlaubst Du dem Unternehmen die Erhebung, Verarbeitung und Weitergabe personenbezogener Daten. Wenn Du wissen möchtest, welche Daten über Dich bei WhatsApp gespeichert sind, kannst Du die Einstellungen aufrufen, dort den Punkt „Account“ auswählen und hier auf „Account-Info anfordern“ tippen. Innerhalb weniger Tage sendet WhatsApp Dir eine Übersicht aller erfassten Daten.

Speziell für Unternehmen stellt der Datenschutz bei WhatsApp ein Problem dar, denn die Erhebung von Metadaten und die Weitergabe von Nutzerdaten an Facebook können zu einer Abmahnung aufgrund einer DSGVO-Verletzungen führen. Daher ist der beliebte Messengerdienst in vielen Unternehmen nicht vertreten. Das gilt übrigens auch für das speziell für Unternehmen entwickelte Angebot WhatsApp Business.

Wie sicher ist WhatsApp wirklich?

Anfänglich waren per WhatsApp verschickte Nachrichten nicht verschlüsselt, was große Nachteile für die WhatsApp-Sicherheit hatte. Inzwischen bietet der Messengerdienst jedoch eine End-to-End-Verschlüsselung an, wodurch verschickte Nachrichten nur vom Absender und Empfänger zu lesen sind. Ein Problem dieser verschlüsselten Nachrichten tritt auf, wenn Du sie noch nicht gelesen hast, denn dann werden sie für mindestens 30 Tage auf einem amerikanischen Server gespeichert.

Eine weitere Sicherheitslücke beim Datenschutz von WhatsApp ist die Back-up-Funktion. Hierzu werden Daten in einer Cloud gespeichert und sich dort nicht mehr verschlüsselt und somit nicht sicher vor Hackerangriffen. Reicht Dir der Datenschutz bei WhatsApp nicht aus, findest Du auf dem Markt einige Alternativen. Messengerdienste wie Threema, Signal und Telegram sind ebenfalls kostenlos, bieten jedoch einen deutlich besseren Datenschutz.

WhatsApp Datenschutz-Einstellungen anpassen

Du hast nur wenige Möglichkeiten, die WhatsApp Datenschutz-Einstellungen zu verändern. Persönliche Daten wie Dein Profilbild, die Zuletzt-online-Angabe und Deinen Status kannst Du ausschließlich für Kontakte sichtbar machen. Dazu gehst Du folgendermaßen vor:

  1. Öffne die Einstellungen bei WhatsApp.

  2. Wähle den Punkt „Datenschutz“ aus.

  3. Tippe auf „Status“.

  4. Wähle die Option „Meine Kontakte“.

Um die Datenweitergabe an Facebook zu minimieren und so den WhatsApp-Datenschutz zu erhöhen, folgst Du diesen Schritten:

  1. Öffne die Einstellungen bei WhatsApp.

  2. Suche den Punkt „Meine Account-Info teilen“.

  3. Deaktiviere diese Einstellung.

Alternativen zu WhatsApp im Hinblick auf den Datenschutz

Falls Du eine Alternative mit besserem Datenschutz als WhatsApp suchst, gibt qies vor allem drei wichtige Messengerdienste: Signal, Threema und Telegram. Inwieweit sind diese besser als der Datenschutz bei WhatsApp?

Signal: die datenschutzfreundliche Alternative

Datenschützer empfehlen als Alternative zu WhatsApp häufig Signal. Grund hierfür sind unter anderem der offengelegte Quellcode, die vielen Möglichkeiten individueller Einstellungen zum Datenschutz, die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung von Nachrichten, Sprachnachrichten, Videocalls und Gruppenchats. Außerdem handelt es sich bei Signal um ein spendenbasiertes Angebot, nicht um einen kommerziellen Anbieter.

Threema: ein Messenger aus der Schweiz

Auch Threema spielt als WhatsApp-Alternative eine wichtige Rolle. Der Messengerdienst kommt aus der Schweiz und hat hier seine Serverstandorte, was hohe Sicherheitsstandards gewährleistet. Vorteil von Threema ist außerdem, dass keine personenbezogenen Daten erfasst werden. Stattdessen arbeitet der Messenger mit einer per Zufall generierten Threema-ID.

Telegram als Option für Datenschutzbewusste

Auch Telegram bietet Nutzern mehr Datenschutz als WhatsApp, denn für die Nutzung dieses Messengers musst Du keine Telefonnummer angeben. Selbstverständlich sind Chatinhalte auch hier Ende-zu-Ende verschlüsselt. Standen die Server anfänglich noch in Russland, befinden sie sich mittlerweile in Dubai.

Praktische Tipps für mehr WhatsApp-Sicherheit

Um den Messenger nutzen zu können, musst Du dem WhatsApp-Datenschutz zustimmen und hast nur wenige Möglichkeiten, diesen individuell anzupassen. Durch ein vorausschauendes Nutzerverhalten steigerst Du die WhatsApp-Sicherheit.

  • Aktiviere für einen besseren Datenschutz bei WhatsApp die Zwei-Faktor-Authentifizierung.

  • Reagiere nicht auf Nachrichten oder Anrufe von unbekannten Kontakten.

  • Teile keine sensiblen Daten wie Bankverbindung, Anschrift oder Passwörter über WhatsApp.

  • Deaktiviere die Lesebestätigung.

  • Schalte die Funktion der Back-ups aus.

Fazit zum Datenschutz bei WhatsApp

Abschließend betrachtet lässt sich der Datenschutz bei WhatsApp als kritisch bezeichnen. Trotzdem ist der Messengerdienst aus dem Alltag kaum wegzudenken. Um Deine Daten bei WhatsApp zu schützen und die WhatsApp-Sicherheit zu erhöhen, solltest Du persönliche Daten nur für Kontakte sichtbar machen und die Back-up-Option deaktivieren. Außerdem ist es sinnvoll, keine sensiblen Inhalte per WhatsApp zu verschicken und sich gegebenenfalls nach einem alternativen Messenger umzusehen.

FAQ zu WhatsApp und Datenschutz

Was ist das Problem mit WhatsApp-Datenschutz?

Der Datenschutz von WhatsApp weist einige Risiken und Sicherheitslücken für Deine persönlichen Daten auf und nutzt ein rechtliches Schlupfloch, um Daten an Facebook weitergeben zu dürfen.

Welche Datenschutzeinstellungen gibt es bei WhatsApp?

Über die Einstellungen kannst Du die Sichtbarkeit Deines Profilbilds, Status und der Zuletzt-online-Angabe nur für Kontakte oder für niemanden sichtbar machen. Außerdem hast Du die Möglichkeit, die Lesebestätigung und Back-ups zu deaktivieren.

Was sollte man nicht per WhatsApp verschicken?

Sensible Daten wie Bankverbindungen, Anschrift, Fotos von Ausweisdokumenten oder Passwörter sollten nicht per WhatsApp verschickt werden.

Warum ist WhatsApp nicht DSGVO-konform?

Da WhatsApp erfasste Nutzerdaten an Facebook weitergibt, nutzt der Messenger ein Schlupfloch der DSGVO und ist deshalb nicht DSGVO-konform.

Foto: ©Unsplash/Dimitri Karastelev

Lisa

Lisa hat schon früher ihren kleinen Brüdern die neuesten Gadgets erklärt. Sie weiß aber nicht nur technisch viel, sondern auch, wo es in Hamburg die beste Pizza gibt.

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