Retro-Handys 2024: Oldschool mit Charme

Retro-Handy muss nicht unbedingt gleichbedeutend mit „tragbare Telefonzelle“ sein. Die Modellvielfalt ist durchaus spannend.

Retro-Handys verschiedener Hersteller in einer Reihe.

Der Retro-Trend macht auch vor Mobiltelefonen nicht halt. Wenn es um Retro-Handys geht, stehen gleich mehrere Fragen im Raum. Zunächst ist zu klären, was genau eigentlich retro ist und was entsprechend ein Retro Handy? Welche Modelle gibt es? Und welche waren damals die Besten und Beliebtesten? Wir zücken die Taschenlampe und bringen etwas Licht ins Dunkel.

Was ist eigentlich ein Retro-Handy?

Retro-Handy ist kein offizieller Begriff und es gibt auch keine einheitliche Definition. Im Allgemeinen ist etwas „retro“, wenn es Elemente früherer Stilrichtungen aufgreift oder hinsichtlich Design oder Funktionen gezielt an ältere Traditionen oder Merkmale anknüpft. Oft wird retro auch synonym zum englischen Begriff „Vintage“ gebraucht.

Vintage bedeutet wiederum so viel wie „altmodisch“, „alt“, „klassisch“ oder „aus einer bestimmten Zeit stammend“. Das Wort „retro“ stammt hingegen aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie „rückwärts“ oder „rückwärtsgewandt“.

In Bezug auf Handys heißt retro daher meist: klassisches bis altmodisches Design. Natürlich kann sich das Label aber ebenso auf die Bedienung, den Komfort und Funktionsumfang beziehen. Dabei muss retro aber keineswegs immer heißen, dass das jeweilige Modell keine technisch aktuellen Features bietet.

Viele denke beim Begriff Retro-Handy sicher als erstes an die beliebten alten Nokia-Modelle, die aus einer Zeit stammen, in der iPhones und die Smartphone-Ära noch Zukunftsmusik waren. Aber damals galten die Nokia-Handys als Mobilfunk-Meilensteine, und sie zählen bis heute zu den meistverkauften Handys überhaupt.

Klingelt es auch dir bei Namen wie Motorola, Sony Ericsson, Siemens und Blackberry noch in den Ohren? Dann bist du hier richtig.

Typische Retro-Handys

Im Smartphone-Bereich gelten ebenfalls Modelle bestimmter Bauarten als Retro-Handys. Dazu zählen zum Beispiel Smartphones, die mit einer physischen Tastatur ausgestattet sind, anstatt mit einer rein digitalen.

Darüber hinaus bezeichnet man Klapp-Smartphones häufig als Retro-Handys. Damit sind aber nicht etwa die neuartigen Smartphones mit faltbarem Display à la Samsung gemeint, sondern vielmehr solche Handymodelle, die sich mit einem Handgriff aufklappen lassen, um daraufhin den Bildschirm und eine klassischerweise darunter angebrachte Tastatur freizugeben.

Auch die sogenannten Slider-Smartphones werden häufig mit dem Label „Retro-Handy“ versehen. Diese Art Handy kennzeichnet vor allem, dass die Tastatur unter dem Display versteckt ist und mit einer gleitenden Bewegung zum Vorschein gebracht werden kann. Slider-Smartphones mit Tastatur waren lange der Standard, sind aber inzwischen etwas aus der Mode gekommen. Auch deshalb wird diese Variante oft als Retro-Handy bezeichnet.

Kult in Neuauflage: Das Nokia 3310

Ein perfektes Beispiel dafür, dass Retro nicht nur als Senioren-Handy, sondern auch als Neuauflage Potenzial hat, ist das legendäre Nokia 3310. Nach wie vor gibt es viele Fans der alten Handys. Immer mehr Unternehmen nehmen das als Anlass, entsprechende Modelle wieder auf den Markt zu bringen. Hier und da wird das klassische Design etwas aufgefrischt und mit neuen, modernen Features versehen.

Das Nokia 3310 zum Beispiel galt lange Zeit als das beste Handy auf dem Markt. Es war robust, sah gut aus und hatte eine enorm lange Akkulaufzeit. Vergleichbare Qualitäten sucht man bei vielen aktuellen Smartphones vergeblich – wenngleich diese beim Funktionsumfang und moderner Technik klar die Nase vorn haben. Doch nicht jeder braucht oder will entsprechende Features.

Das Unternehmen Nokia brachte das Kulthandy Nokia 3310 unlängst im neuen Gewand auf den Markt. Die Zahl der Vorbestellungen war bereits sehr vielversprechend und ließ auf einen entsprechenden Bedarf schließen.

Retro-iPhone: Apple iPhone SE

Auch Apple macht Retro-Jünger immer wieder glücklich. Doch ist Retro bei den iPhones sichtlich näher dran an aktuellen Smartphone-Trends. Zuletzt brachte Apple mit dem iPhone SE (New Edition) und dem iPhone SE 2 eine gelungene Hommage an die Formensprache der ersten iPhone-Modelle auf den Markt.

Doch auch das iPhone 12 huldigt offenkundig den hauseigenen Smartphone-Wurzeln. Retro ist also durchaus ein dehnbarer Begriff – und selbst im Top-Segment zuweilen salonfähig.

Retro-Handy-Tipps

Du interessierst dich für aktuelle Retro-Handys, die sich absolut auf eine minimalistische Linie beschränken? Dann haben wir abschließend noch ein paar Tipps für dich:

  • Das Emporia FLIPbasic ist ein klassisches Klapp-Handy mit physischer Tastatur. Es überzeugt mit seiner einfachen Bedienung. Die Zusatzfunktionen sind auf das Nötigste beschränkt. Eine Kamera ist nicht verbaut.

  • Das Nokia 230 ist ein Smartphone mit physischer Tastatur und 2,8 Zoll LCD-Display. Die 16 MB Arbeitsspeicher lassen sich per microSD-Slot um 32 GB erweitern. Bis zu 18 Stunden Gesprächszeit sind mit dem Retro-Handy drin. Eine 1,9-Megapixel-Kamera ist ebenfalls an Bord.

  • Das Nokia 130 ist ein Mobiltelefon mit VGA-Kamera, Bluetooth, Radio- und MP3-Player, Taschenlampe, Wecker und Dual Sim. Der Akku hält gefühlt ewig.

Das Wichtigste im Überblick

  • Ein Retro-Handy zeichnet sich meist durch sein klassisches bis altmodisches Design aus. Unter der Haube steckt bei so manchem Retro-Handy dann doch modernste Smartphone-Technik.

  • Retro kann aber auch für einen geringeren Funktionsumfang stehen. Für eine Beschränkung auf das Wesentliche: ohne Schnickschnack.

  • Selbst im Top-Segment huldigt so mancher Anbieter klassischen Designs. Apple ist dafür ein gutes Beispiel. Wobei selbst das klassische Apple-Design nicht so weit zurückreicht wie bei so manch anderem Retro-Urgestein.

  • Immer mehr Hersteller erkennen Retro-Handys als Marktnische und bringen Neuauflagen ihrer Klassiker oder sogar ganz neue Modelle im alten Design heraus, um die Nachfrage zu decken.

Foto: ©Shutterstock/Santi S

Daniel

Das Beste ist für Daniel gerade gut genug, und das will der gebürtige Berliner auch immer für seine Leser rausholen. Auf seiner persönlichen Tier-Bestenliste stehen übrigens Giraffen ganz oben.

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