Handy ins Wasser gefallen: Das hilft

Dein Smartphone ist nass geworden? Wer rasch reagiert, kann es noch retten. Reis und Silikagel helfen.

Ein Handy, das am Strand von Wasser umspült ist.

Dein Handy ist ins Wasser gefallen? Auch wenn du noch so sehr aufpasst: Nicht immer kannst du einen solchen unfreiwilligen Tauchgang verhindern. Ein kurzer Moment der Unachtsamkeit und schon liegt das Lieblingsstück während deines Outdoor-Abenteuers auf dem Grund des Sees oder jemand hat ein Glas Wasser darüber geschüttet.

Sicher bist du in einem solchen Fall nur mit einem wasserdichten Handy, denn elektronische Geräte vertragen normalerweise kein Wasser. Aber auch bei undichten Modellen besteht noch Hoffnung. Nicht immer kommt es gleich zum alles vernichtenden Kurzschluss. Manchmal bleibt das Smartphone heil oder das Wasser beschädigt nur einzelne Bauteile.

Am häufigsten setzt Nässe Kamera und Lautsprecher zu – Schäden, die sich mit einer Reparatur beheben lassen. Wenn auch dein Smartphone einen Wasserschaden erlitten hat, empfehlen wir dir unseren Reparaturservice.

Handy ins Wasser gefallen – was tun?

Hole das ins Wasser gefallene Smartphone so schnell wie möglich heraus. Ganz wichtig: Schalte es auf keinen Fall an. Ist es noch in Betrieb, solltest du es sofort ausschalten. Natürlich willst du wissen, wie groß der Schaden ist. Doch du siehst ohnehin nicht, ob auch das Innere betroffen ist. Darin befinden sich der hochempfindliche Prozessor sowie die Mikrochips von SIM- und Speicherkarte.

Auf den Chips befinden sich alle deine Kontaktdaten und Fotos und bereits winzige Wassertröpfchen können dafür sorgen, dass die Dateien unwiderruflich vernichtet werden. Am besten geduldest du dich und schaltest das Gerät zwei Tage lang nicht an.

Das Smartphone ist noch angeschlossen? Achtung: Nicht anfassen! War das Handy zum Aufladen noch mit Steckdose oder PC verbunden, solltest du zu deiner Sicherheit unbedingt die Sicherung der Wohnung ausschalten. Das schützt dich vor einem Stromschlag und kann lebensrettend sein. Bildet sich Rauch oder gibt es Hinweise auf äußere Schäden, solltest du es auch danach nicht anfassen.

Erste Hilfe: Smartphone trocknen

Ist das Handy ins Wasser gefallen, sollte es möglichst rasch trocknen. Im Turbotempo geht das leider nicht. Ein absolutes No-Go ist es, diesen Prozess mit einem Föhn zu beschleunigen. Die sensible Elektronik verträgt keine Hitze. Durch das Verdunsten der Feuchtigkeit im Inneren bildet sich Kondenswasser, das im Gehäuse hängen bleibt. Besonders die Akku-Kontakte rosten dadurch rasch.

Mit einem kleinen Stück saugfähigem Papier oder Stoff kannst du erst einmal das Außengehäuse trocken tupfen. Am besten eignet sich dafür ein fusselfreies Mikrofasertuch. Nimm anschließend die obere Hülle ab, damit die Feuchtigkeit besser entweichen kann.

Dein Handy ist ins Wasser gefallen und lag dort für eine längere Zeit? Objektiv und Display sind nun vernebelt? Dies deutet darauf hin, dass Wasser tiefer eingedrungen ist. Manchmal macht sich dies auch erst Wochen später bemerkbar.

Auf Nummer sicher gehst du, wenn du das Smartphone zum Trocknen noch weiter zerlegst. Doch beachte: Sobald du fest verschraubte Elemente oder mit dem Garantietikett versiegelte Bauteile selber entfernst, erlischt allerdings die Handygarantie.

Überlege also, ob du es nicht gleich einem Fachbetrieb überlässt, das Gerät zu zerlegen. Das Ganze ist zwar kein Hexenwerk, erfordert aber etwas Geschick und Spezialwerkzeug. Schließlich lockerst du hierbei winzige Schräubchen und solltest auf statische Ladungen achten.

Handy nass: Reis und Silikagel trocknen es

Lege alle Bausteine deines Smartphones in eine luftdicht verschließbare Tüte, zum Beispiel in einen Tiefkühlbeutel. Fülle den Beutel anschließend mit ungekochten und frisch aus der Verpackung genommenen Reiskörnern. Das mag ungewöhnlich klingen, kann aber Wunder wirken, denn Reis saugt Feuchtigkeit auf wie ein Schwamm.

Nachdem du das Gerät in den Beutel mit den Reiskörnern gelegt hast, musst du mindestens 24 Stunden, am besten jedoch 48 Stunden warten. Anschließend solltest du das Handy vorsichtig abpusten, denn Reis ist ziemlich staubig.

Alternativ bietet sich als Trockenmittel auch Katzenstreu oder Silikagel an. Letzteres eignet sich am besten, wenn dein Handy ins Wasser gefallen ist. Die kleinen Beutel sind in vielen Baumärkten erhältlich und sogar wiederverwendbar.

Wasserschäden beheben

Dein Handy ist ins Wasser gefallen und der Akku ist nicht herausnehmbar? Oder hast du (aus nachvollziehbaren Gründen) Bedenken, den Akku auszubauen? In diesem Fall hast du zwei Optionen:

  1. Kontaktiere den Kundenservice des Herstellers und schicke das Handy zur Reparatur ein.

  2. Wende dich an eine Werkstatt in deiner Nähe.

Tipp: Frage, wie viel die Reparatur voraussichtlich kostet. Vielleicht reicht es dir, wenn man deine Daten rettet. Bei gravierenden Wasserschäden sind die Reparaturkosten so hoch, dass sich ein Neukauf mehr lohnt. Ein Happy End gibt es für dich, wenn du eine Handyversicherung ohne Selbstbeteiligung abgeschlossen hast, zum Beispiel die Handyversicherung von freenet.

Wasserdichte Handys: Die wichtigsten Infos

Immer mehr aktuelle Smartphones sind so konstruiert, dass sie die sogenannte IP-Norm erfüllen. Der international angewandte Code setzt sich stets aus zwei Ziffern zusammen: die erste gibt an, inwieweit das Gehäuse vor dem Eintritt von Fremdkörpern geschützt ist, die zweite steht für den Schutzgrad gegen Feuchtigkeit.

Oberklasse-Handys wie das iPhone 14 Pro und das Samsung Galaxy S22 sind häufig IP68-zertifiziert. Das bedeutet, dass ein vollständiger Schutz vor Staubeintritt gegeben ist und das Gerät für auch bei „andauerndem Untertauchen“ geschützt ist.

Dagegen hat das Nothing Phone (1) beispielsweise „nur“ das IP54-Zertifikat erhalten. Somit ist das Modell staub- und spritzwassergeschützt. Untertauchen – egal ob zeitweilig oder andauernd – ist bei dieser Schutzklasse allerdings nicht drin.

Was du im Hinblick auf die IP-Norm unbedingt beachten solltest: Die Angaben beziehen sich nicht auf Salz- und auch nicht auf Chlorwasser, sondern ausschließlich auf klares Süßwasser.

Handy ins Wasser gefallen: Das Wichtigste in Kürze

  • Schalte das Handy sofort aus. Wenn das Gerät am Ladekabel hängt, solltest du zuerst die Sicherung ausschalten.

  • Wische das Außengehäuse mit einem Mikrofasertuch, einem Handtuch oder Ähnlichem ab.

  • Lege das Handy in ein mit trockenem Reis gefülltes Behältnis. Alternativ eignet sich auch Katzenstreu oder Silikagel.

  • Lass das Smartphone mindestens zwei Tage lang trocknen.

  • Wenn du ein IP-zertifiziertes Handy nutzt, solltest du beachten, dass sich der Schutzgrad nur auf Süßwasser bezieht.

Foto: ©Shutterstock/Nitikorn Poonsiri

Lisa

Lisa hat schon früher ihren kleinen Brüdern die neuesten Gadgets erklärt. Sie weiß aber nicht nur technisch viel, sondern auch, wo es in Hamburg die beste Pizza gibt.

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