Mit dem Handy bezahlen: So geht's
Mit dem Handy bezahlen erlaubt Flexibilität an der Kasse, ist sicher und eine echte Alternative zu Bargeld und Co.
Mit dem Handy bezahlen erlaubt Flexibilität an der Kasse, ist sicher und eine echte Alternative zu Bargeld und Co.
Wer sich dafür entscheidet, mit dem Handy zu bezahlen, spart an der Kasse viel Zeit. Einfach das Smartphone oder die Smartwatch zu zücken und mit einem der zahlreichen mobilen Bezahlsysteme die Rechnungssumme zu begleichen, dauert nämlich nur wenige Sekunden. Dein Handy hast du sowieso immer dabei – wieso also nicht auch damit bezahlen?
Mobile-Payment-Apps gibt es mittlerweile viele. Spätestens seit Apple Pay und Google Pay endlich auch in Deutschland zur Verfügung stehen, werden die neuen Bezahlverfahren auch bei uns immer häufiger genutzt. Kein Wunder: Du musst nicht nach Kleingeld kramen und die Bezahlung geht rasend schnell. So einfach kann Einkaufen sein!
Wenn du mit dem Handy bezahlen willst, hast du verschiedene Optionen. Das wohl am häufigsten genutzte System ist die NFC-Schnittstelle des Geräts. NFC steht für Near Field Communication. Dahinter verbirgt sich eine Technik, mit der Daten drahtlos übertragen werden.
Die Übertragung funktioniert bei Entfernungen bis zu vier Zentimeter. Nicht nur dein Handy muss NFC-fähig sein, sondern auch die Kasse bzw. das Kartenterminal. Etwa 800.000 solcher Kassen gibt es bereits in Deutschland, Tendenz steigend. Du erkennst sie an dem NFC-Symbol, das ein bisschen so aussieht wie ein um 90 Grad nach rechts gedrehtes Wifi-Symbol.
Andere Verfahren arbeiten zum Beispiel mit einem QR- oder Strichcode, der in der App erzeugt wird und an der Kasse eingelesen werden muss. Einige Anbieter generieren während des Bezahlvorgangs eine PIN, die an der Kasse genannt oder eingegeben werden muss.
Für mobile Bezahlungen steht dir eine Vielzahl von Anwendungen zur Verfügung. Wenn du mit dem Handy bezahlen willst und ein iPhone nutzt, bietet sich die Anwendung Apple Pay an. Für Android-Nutzer empfiehlt sich Google Pay. In beiden Fällen bezahlst du via NFC.
Einige Banken wie die Deutsche Bank oder die Postbank sowie Zahlungsanbieter wie Payback haben eigene Apps entwickelt, mit denen du mit dem Handy bezahlen kannst. Auch Einzelhändler wie Edeka oder Netto bieten eigene Anwendungen an, die dann zusätzliche Features wie Sonderangebote oder Treueprogramme enthalten. Zudem gibt es unabhängige Anbieter wie Fitbit oder Garmin.
Das mobile Bezahlen ist die eine Sache. Doch wie wird das Geld schließlich verrechnet? In vielen Fällen hinterlegst du deine Kreditkartendaten in der App, manchmal auch die der Girocard. Wenn du das nicht möchtest, kannst du einen Zahlungsanbieter wie Boon, Vimpay oder PayPal zwischenschalten.
Egal, welches Handy du besitzt und welche App du zum Bezahlen nutzen möchtest: Das Prozedere am Kassenterminal ist immer das gleiche. Bevor du dein Handy als Zahlungsmittel nutzen kannst, musst du aber erst noch ein paar Schritte abarbeiten. Wir zeigen dir am Beispiel von Google Pay und Apple Pay, was zu tun ist.
Zunächst einmal gilt es, herauszufinden, ob die jeweilige Zahlungs-App überhaupt mit deiner Bank kompatibel ist. Ein Blick auf die Website des Instituts dürfte diese Frage schnell beantworten.
Sollte sich dein Bankkonto mit Google Pay bzw. Apple Pay verknüpfen lassen, kannst du damit beginnen, den Zahlungsdienst auf deinem Smartphone einzurichten. Als Android-Nutzer lädst du die App einfach aus dem Google Play Store herunter. iPhone-Besitzer finden die entsprechende Anwendung in der Wallet.
Tippe auf „Zahlungsmethode hinzufügen“ bzw. auf das Plus-Symbol. Anschließend wirst du entweder aufgefordert, deine Debit- oder Kreditkarte zu scannen oder du wirst automatisch zum Online-Banking-Service deiner Bank weitergeleitet. Gib alle erforderlichen Daten ein.
Zu guter Letzt musst du den Vorgang nur noch bestätigen. Das geht zum Beispiel via SMS-Code. Als Android-Nutzer musst du zudem noch die NFC-Funktion in den Einstellungen des Smartphones aktivieren.
Geschafft! Du kannst dein Smartphone nun zum Bezahlen nutzen. Halte das Gerät dazu einfach an das Lesegerät des Kassenterminals. Die Zahlungs-App muss dabei geöffnet sein.
Mobile Payment gilt generell als sehr sicher. Hast du deine Kreditkartendaten in der App hinterlegt, werden weder die Kartennummer noch dein Name an den Händler weitergegeben. Mittels eines Verfahrens, das als Tokenisierung bezeichnet wird, wird für jede Kreditkarte eine Art Platzhalter, ein Token, generiert, der an das jeweilige Gerät gebunden ist.
Wenn du mit dem Handy bezahlst, übermittelt die App dieses Token an das Bezahlterminal. Im Hintergrund überprüft der Kreditkartenanbieter, ob das Token und das verwendete Endgerät zusammenpassen. Es ist also nicht möglich, die Daten von deinem Smartphone zu stehlen und dann mit einem anderen Gerät damit zu bezahlen.
Darüber hinaus musst du zusätzlich eine PIN eingeben, wenn dein Einkauf einen bestimmten Betrag überschreitet. Wie hoch dieses Limit ist, hängt von der jeweiligen Bank ab. Bei den meisten Instituten liegt der betreffende Betrag bei 25 oder 50 Euro.
Die Anbieter haben normalerweise weitere Sicherheitsmechanismen eingebaut. Um mit Apple Pay zu bezahlen, musst du dich zum Beispiel vorher biometrisch identifizieren – entweder mit deinem Fingerabdruck oder per Gesichtserkennung. So haben Kriminelle normalerweise keine Chance, an deine Daten zu kommen oder deine Kreditkarte zu kapern.
Sicherheitsbedenken sind somit zwar nicht notwendig. Allerdings kannst du davon ausgehen, dass dein Kaufverhalten ausgewertet wird, wenn du dich dazu entschlossen hast, mit dem Smartphone zu bezahlen.
Dabei spielt es keine Rolle, ob du die App deiner Bank, eines Händlers oder eines anderen Unternehmens nutzt. So werden deine einkaufsbezogenen Daten beispielsweise verarbeitet, um zielgerichtete Werbung zu schalten.
Zahlungen mit dem Smartphone sind schnell, einfach und sicher.
Es gibt zahlreiche Apps fürs mobile Bezahlen. Die bekanntesten sind Apple Pay und Google Pay.
Die meisten Apps nutzen die NFC-Technik. Damit musst du dein Smartphone nur an das Lesegerät halten – das war’s.
Achtung: Mit dem Smartphone zu bezahlen, ist sicher, aber nicht anonym.
Foto: ©Shutterstock/PopTika